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AutorenbildAdrian Schimmelpfennig

Das ungenutzte Potenzial politischer, digitaler Kommunikation

Ist die deutsche Politik online wirklich so schwach aufgestellt?


Schaut man sich die Resonanzen - in Form von Likes, Follower und Kommentaren - auf den Social-Media-Accounts der bekannten, deutschen Politiker:innen an, wird schnell klar:

Deutsche Politiker:innen und Parteien sind außerhalb von Twitter auf sozialen Medien meist kommunikativ nicht sehr erfolgreich. Twitter nutzen in Deutschland gerade einmal 6% der Deutschen. Auf den gesellschaftlich populärsten Plattformen, wie zum Beispiel auf YouTube, sind viele - trotz beeindruckender Erfolgsgeschichten von Kolleg:innen (Beispiele folgen) - meist immer noch ohne Account. Bestehende Accounts erreichen nur sehr begrenzte Zuschauerzahlen.


Veranschaulichung

Selbst unseriöse Accounts, extra darauf ausgelegt gegen bestimmte politische Agenden zu arbeiten, sind erfolgreicher als die Parteien selbst.



Der Account @GegenDieGrünen bekommt durchschnittlich 16-20 tausend Likes. Die Grünen schaffen auf ihrem größten Kanal durchschnittlich 4-5 tausend Likes.


Die Vorteile eines klugen, Zeit-angepassten Umgangs mit sozialen Medien.

Beliebtheit, Inhaltliche Relevanz, Reichweite: Beispiele, die zeigen: Das, was wir umsetzen, funktioniert.


Es gibt in Deutschland nicht viele, aber Tendenz-steigend immer mehr Politiker:innen, die anfangen, soziale Medien erfolgreich zu nutzen. Sie stoßen damit auf große inhaltliche Erfolge, sowie auf die Sympathie der Menschen.




Man möge zu ihren Inhalten verschiedener Meinung sein, aber eines hat sie verstanden. Sie hat verstanden, dass Menschen, die Inhalte von Politker:innen nicht auf dem Marktplatz live, sondern online auf YouTube sehen, nicht auf einmal zu aufnahmeunfähigen Robotern werden. Sie hören genauso zu. Auf dem Marktplatz ist es eine Rede vor 800, auf YouTube ein Dialog-fähiger Raum vor 800.000 Tausend. Mit Videos, die in ihren technischen Möglichkeiten, in ihrer Dynamik, shareability, visueller Unterstützung und Co. als Kommunikations-Modell politisch sogar oft viel interessanter ist. Adrian Schimmelpfennig, Zeitgeist-Politics.

Um die Tragweite Sahra Wagenknechts YouTube-Account in Relation zu setzten:

Die Top-Kommentare unter einem Video von Frau Wagenknecht, also die Kommentare, die auf die größte Unterstützung der User treffen , bekommen im Durchschnitt mehr Likes / Gefällt-Mir-Angaben (meist 2000-3000 Likes pro Kommentar), als die Beiträge vieler, oben angeführter Spitzen-Politiker;innen.

AOC, ein Muster-Bespiel.


Trotz dieser Erfolgsgeschichten ist Social Media in der deutschen Politik bisher kein ernsthaftes Wahlkampf und Kommunikationsmittel. Vielmehr eine Spielerei. Mit ein Grund dafür ist , dass anders, wie man es etwa in der Wirtschaft beobachten kann, junge Unternehmen in der politischen Szene kaum bis gar nicht präsent sind. Bereits Barack Obama gewann seine berühmte Präsidentschaftskampagne vor allem auch durch intelligente Social Media-Kampagnen und integrierte dafür junge Köpfe in sein Team.












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